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Der Taxifahrer informierte seine Fahrgäste darüber, dass circa fünfhundertfünfzig Streckenkilometer vor ihnen lagen und dass sie sich, je nach Verkehrsaufkommen, auf eine Fahrt von ungefähr sechs Stunden einstellen müssten, inklusive einer halbstündigen Pause. Dann nannte er ihnen den Fahrpreis. Ibrahim nickte nur und deutete an, dass der Preis in Ordnung gehe. Der Fahrer informierte noch seine Leitstelle, dass er zwei Fahrgäste nach Würzburg in die Pension „Zur Reblaus“ bringe, dann nahm er ordentlich Fahrt auf und erhöhte die Geschwindigkeit.

Das Taxi fuhr über Arnheim, Duisburg, Köln und Bonn. Kurz hinter Bonn verließ der Fahrer die Autobahn und steuerte eine Raststätte an. Nach einer halbstündigen Pause mit Toilettengang, Tanken, Kaffee und zwei Zigaretten ging es weiter. Die Städte Wiesbaden und Frankfurt am Main lagen bald hinter ihnen, und weiter ging es auf der A3. Die beiden Fahrgäste auf den Rückbänken waren in Höhe Wiesbaden eingeschlafen. Um sie nicht zu stören, schaltete der Fahrer das Radio vollkommen aus. Er betrachtete die beiden durch den Rückspiegel. Bei jeder langgezogenen Kurve schwangen ihre Köpfe hin und her. Zwischenzeitlich näherte er sich seinem Ziel. Das Autobahndreieck Würzburg-West lag nur noch zwanzig Kilometer vor ihm. Dass bei Würzburg-Kist ein Geisterfahrer die Autobahn befahren hatte und ihm mit hoher Geschwindigkeit entgegen kam, konnte er nicht wissen, er hatte das Radio ja abgestellt. Der holländische Taxifahrer wunderte sich, dass fast alle Verkehrsteilnehmer vor, und hinter ihm plötzlich ihre Geschwindigkeit drastisch drosselten und in weiten Abständen hintereinander fuhren. Ihm war kein Verkehrsschild mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung aufgefallen. Alle fuhren rechts. Die linke Spur vor ihm war völlig frei. Er trat aufs Gaspedal und freute sich, dass er umso früher sein Ziel erreichen würde. In einer weitläufigen, schlecht einsehbaren Rechtskurve betrachtete er erneut seine Fahrgäste im Rückspiegel. „Wo die wohl herkamen, und was die wohl in Würzburg machen?“, ging es ihm durch den Kopf. Als er den Blick wieder auf die Straße vor sich richtete, war es bereits zu spät. Der junge Geisterfahrer aus Wolfenbüttel fuhr mit seinem VW Golf GTI ungebremst in den holländischen Mercedes 220S. Beide Fahrer hatten nicht die geringste Überlebenschance, als Metall auf Metall krachte, die Motorblöcke bis in das Wageninnere geschoben wurden und sich in sich verwanden. Die beiden Pkws schleuderten durch die Wucht des Aufpralls um ihre eigenen Achsen. Das Taxi blieb schließlich in der Leitplanke zur Gegenfahrbahn hängen, das Wrack des VW Golf wirbelte auf die rechte Seite, fegte noch einen Ford Focus und einen Opel Astra von der Straße und blieb schließlich mit rauchendem Kühler in der Einfahrt zu einem Parkplatz liegen.

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