Читать книгу Allmächd, scho widder a Mord!. Zwölf Kriminalgeschichten aus Ober-, Mittel- und Unterfranken онлайн
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Dreißig Minuten später hielt Max Schneider vor der Privatpension. Er stieg aus und betrat den kleinen Empfangsraum. Hilde Breitblocker, Witwe und Pensionsinhaberin saß persönlich hinter dem Tresen und las die BILD am Sonntag. Sie schniefte und putzte sich die Nase. Höflich fragte Max Schneider nach den beiden Gästen aus Kuwait, welche gestern hier eintrafen und für die jeweils eine Übernachtung reserviert war. Hilde Breitblocker sah in mit großen Augen an.
„Du kost mii ämol am Aasch geläck“, fauchte sie ihn an. Dann machte sie ihm mit schriller Stimme klar, dass sie den ganzen Tag vergebens auf die Kanacken gewartet habe, obwohl sie eine starke Erkältung habe. „Der Doggder hadd gemeend, iich soll ama übahaubd ned naus ausm Naasd“, begründete sie ihre schlechte Laune. Max Schneider legte ihr wortlos einhundert fünfzig Euro auf den Tisch. Als er sich gerade zum Gehen abwenden wollte, fiel sein Blick auf die BILD am Sonntag. „Zwei Tote – Zwei Geschäftsleute aus Kuwait schwer verletzt“, lautete eine der Schlagzeilen im Innern des Blattes. Er riss den Zeitungsartikel an sich, legte nochmals zwei Euro als Entschädigung auf den Tresen und verließ wortlos die Pension. Hilde Breitblocker starrte ihm mit offenem Mund nach. Dann notierte sie sich das Kraftfahrzeugkennzeichen des sich entfernenden VW Passat.