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«Ick komm doch bald wieder. Hör doch auf zu weenen, meene Kleene!», hatte er zum Abschied gesagt und sie herumgewirbelt. Dann hatte er sie abgesetzt, sich zu ihr hinunter gebeugt und in ihr Ohr geflüstert: «Ick werde dich dein Leben lang beschützen, wo immer ick ooch bin. Hab keine Angst!»

Der Ernst, mit dem er das sagte, hatte ihr Sorgen bereitet. Sie hatte ihm glauben wollen, aber er fehlte ihr überall. Als dann über längere Zeit hinweg kein Brief mehr von ihm kam, konnte sie die Hoffnungen ihrer Eltern und Geschwister nicht mehr teilen. Sie hatte damals bereits gewusst, was viele Monate später durch einen Brief vom Kriegsministerium bestätigt werden sollte: August war tot – getroffen von einer Granate, und mit ihm waren drei Kameraden in den Tod gerissen worden.

Nun war sie also in Berlin. Doch etwas Entscheidendes fehlte: In Minas Träumen war sie immer an der Hand von Siegfried Plath gelaufen, den Sonnenuntergang über dem Fluss betrachtend. Sie hatten sich im Traum geküsst und waren anschließend mit einer Droschke ins Hotel Adlon gefahren, wo sie sich für ein oder zwei Wochen eine Suite gemietet hatten. Sie waren zuvorkommend behandelt worden, denn Siegfried war bei seinen zahlreichen Besuchen in der Hauptstadt schon häufiger in diesem Hotel abgestiegen. Sie hatte keine Schwielen an den Händen und keinen alten, zerbeulten Koffer als Gepäck.

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