Читать книгу Am Abgrund. Kappes 13. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1934) онлайн
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«Das würde erklären, warum unser Leiblein so ein tüchtiger Zimmermann ist.»
«Genau, Herr Kappe.»
«Und Sie sind sicher, dass dieser Leiblein kein Roma ist, kein Pole oder aus sonst einem anderen Volk?»
«Mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit. Jenische sind tüchtig. Die stecken unendlich viel Sorgfalt in die Erziehung ihrer Kinder. Ich fürchte aber, dass es den Jenischen unter der neuen Regierung nicht gutgehen wird. Auf Wiederhören!» Damit legte Bresser auf.
«Was hältst du von dem Leiblein?», fragte Kappe den Kollegen Galgenberg.
Der hatte sich inzwischen die Photos angeguckt, den Militärpass, den Mitgliedsausweis des Zimmererverbands und die anderen Papiere. «Tja, da hast du die freie Auswahl, Hermann. Das ist entweder ein perfider Mörder oder ein anständiger Kerl, dem man etwas anhängen will. Wie siehst du die Sache?»
Kappe überlegte eine Weile. «Leiblein kommt aus einem Kaff, wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, denn reiche Leute schicken ihre Söhne nicht auf die Walz. Er arbeitet offenbar nicht mehr daheim, weil er hier in Berlin besser verdienen kann. 55 Pfennige die Stunde sind nicht berauschend, aber immerhin mehr als in der Eifel. Außerdem hat er sich hochgearbeitet. Ist Zimmermann, Spezialist für Bauen im Sand. Meister. Er hat sehr sorgfältig im Mitgliedsbuch eintragen lassen, wann er die Versammlungen seiner Gewerkschaft besucht hat. Einträge über Arbeitslosenunterstützung gibt es nicht. Es scheint Ordnung in seinem Leben zu herrschen. Im Krieg war er Feldwebel. Das ist einer, der weiter nach oben will …»