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«Was hat das denn mit der S-Bahn zu tun? Das ist sehr weit hergeholt.»

«Vergiss nicht», erwiderte Galgenberg, «dass die Braunen jetzt auf Teufel komm raus die Arbeitslosenzahl senken wollen. Die drängen die Arbeitslosen aufs Land, auf die Bauernhöfe, damit die nicht mehr das Stadtbild versauen. Es heißt ja auch immer öfter ‹arbeitsscheu› statt ‹arbeitslos›. Und sie wollen ihre Arbeitsschlacht gewinnen. Für die Berliner Arbeitsschlacht brauchen sie Fachleute wie deinen Eifeler. In der Morgenpost stand neulich: Das Wunderwerk der Nord-Süd-Bahn. Das nationalsozialistische Wunderwerk soll fertig sein, wenn die Jugend der Welt in zwei Jahren in Berlin vorturnt.» Kappes Telefon rasselte. Es war der Kriminalassistent, den er beauftragt hatte, sich um Leiblein zu kümmern. Aus der Vernehmung werde heute nichts mehr, erklärte er, weil der Zimmerer auf der Krankenstation sei. Er habe Blessuren im Gesicht und könne erst am nächsten Tag vernommen werden.

Seit Anfang 1933 ärgerte sich Kappe schwarz und wünschte einigen im Präsidium die Krätze an den Hals, wenn er einen Fall zu bearbeiten hatte, in dem die SA eine Rolle spielte. Er hatte sich sein Bild von den Mitgliedern dieser NS-Organisation gemacht. Man kam daran einfach nicht vorbei. Wie viele seiner Kollegen schaute auch Kappe nur noch verlegen zur Seite, wenn es um die SA ging. Hunderte von denen waren nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler und nach dem Putsch der Reichsregierung gegen die preußische Landesregierung zu sogenannten Hilfspolizisten ernannt worden. Die Männer blieben SA-Mitglieder, wurden aber notdürftig als Polizisten verkleidet. Die SA-Feldpolizei war eine Sondereinheit, die die reguläre Polizei bei ihrem Kampf gegen die «staatsfeindlichen Kräfte» verstärken und unterstützen sollte.

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