Читать книгу Mitternachtsnotar. Berlin-Krimi онлайн
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»Och, Kindchen, nun gucken Sie doch nicht so! Kopf hoch! Eine tolle Frau wie Sie! Kommen Sie, ich gebe Ihnen einen aus. Was Richtiges. Cognac mit Eis. Wir Seelenklempner trinken immer Cognac.«
»Wir Jurastudentinnen trinken alles, was wir nicht bezahlen müssen.«
Helen Sturm lacht. Sie ist auch eine tolle Frau, für ihr Alter. Wenn meine Uschis mit siebzig noch so stehen, stell ich einen Misstrauensantrag gegen das Newton’sche Gravitationsgesetz. Die Drinks kommen, wir prosten uns zu.
»Liberty Vale«, sag ich. »Libby.«
Frau Doktor mit dem Flammenhaar nippt am Cognac. »Helen. Wissen Sie, Kindchen, ich bin zu neugierig, um in Rente zu gehen. Immer bin ich neugierig. Wie zum Beispiel jetzt auf Sie. Was ist das für ein Mann, der eine Wahnsinnsfrau wie Sie dazu bringt, Bücher über platonische Freundschaft zu lesen?«
Ich muss schmunzeln. Über mich selbst. Es ist warm. Der Alkohol wirkt. Und wenn ich ehrlich bin, ich möchte wirklich darüber reden. »Er ist immer da, wenn ich ihn brauch, wissen Sie«, sag ich.