Читать книгу Mitternachtsnotar. Berlin-Krimi онлайн
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Ich schieb die Bücher beiseite und trink das halbe Glas auf ex. Nur geht das dumme Problem davon nicht weg. Dumm, dumm, dumm, summt es in meiner Hypophyse. Ich werd es wohl selbst lösen müssen. Beziehungsweise, da gibt’s nichts zu lösen. Nur auszuhalten.
»Wie ist er denn, Kindchen?«, fragt plötzlich die Cognac-Stimme. Die Professorin mit dem Flammenhaar greift über den Tisch, legt mir ihre Hand auf den Unterarm. Es ist eine braungebrannte Hexenhand mit rotlackierten Fingernägeln, über und über bedeckt von Goldringen und Altersflecken. Sieht cool aus, à la Seeräuber-Jenny.
Ich zieh den Arm nicht weg. Dafür die Augenbrauen hoch. »Er?«, frag ich, um Zeit zu gewinnen.
Die Dame nickt in Richtung der Lebenshilfe-Bücher. »Er«, sagt sie und nimmt einen Schluck vom Weißwein. »Och, Kindchen, jetzt denken Sie bestimmt, die Frau ist ein Unikum.« Madame Flammenhaar lacht wie ein Dudelsack beim Einspielen.
»Volltreffer«, erwider ich und zieh den Arm nun doch weg. »Ein übergriffiges Unikum, genauer gesagt. Außerdem kenn ich Sie. Ich hab mal eine Vorlesung in Rechtspsychologie bei Ihnen gehört.«