Читать книгу Brandt-Gefahr. Der 29. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1966) онлайн
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«Ich weiß immer noch nicht, was ich von alledem halten soll. Ob die NPD-Anhänger auf Studenten der Freien Universität losgehen wollen? Falls es zu Krawallen kommt, sind wir gut beschäftigt. Auf den Staatsschutz können wir uns nicht verlassen, der hat nur die Linken im Visier. Weiß der überhaupt, was im rechten Milieu vor sich geht? Beunruhigt hat mich Voißels Frage nach der Bewachung unserer Politprominenz. Der wollte uns doch einen Floh ins Ohr setzen! Aber warum?»
«Der Voißel ist ein echter Schlapphut. Er ist ein Vertrauter Herbert Wehners, kommt sozusagen aus dessen Schule. Er hat eine deutliche Warnung ausgesprochen. Was wir daraus machen, ist unsere Sache.»
Otto Kappe verzog das Gesicht.
«Daran wirst du dich als Chef einer solchen Sonderermittlung gewöhnen müssen», sagte Strattmann, der Kappes Gesichtsausdruck richtig gedeutet hatte.
«Mal ganz direkt gefragt: Wollte Voißel uns auf ein mögliches Attentat aufmerksam machen? Ein Attentat auf wen? Auf euren Brandt?»
«Das ist auch dein Brandt, mein Lieber! Aber den kannst du streichen. Die Bundesregierung von Ludwig Erhard ist weg vom Fenster. Die CDU wird noch ein paar Tage mit dem bisherigen Koalitionspartner FDP herumwursteln, aber dann ist Schluss. Es soll bereits vertrauliche Sondierungen zwischen der CDU und der SPD gegeben haben. Willy Brandt wird der nächsten Bonner Regierung angehören. Mit anderen Worten: Er ist eigentlich schon gar nicht mehr in Berlin.»