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„Vater?“, höre ich meinen Sohn unten rufen.

Ich stehe auf und gehe langsam zur Treppe. „Was ist, Gernot?“

„Ich fahre jetzt in die Stadt. Lisha ist mit Federico draußen!“

„O.k., und sieh mal zu, dass du ein paar Schreibblöcke mitbringen kannst!“

„Wird gemacht!“ Die Haustür fällt ins Schloss und ich wende mich mit dem Gehstock von der Treppe hin zur Seitentür, die in mein Arbeitszimmer führt. Ein massiver Schreibtisch aus hellem Holz und eine übergroße Regalwand dominieren den Raum. Allerdings ist in etlichen Fächern, die keine Bücher beheimaten, mehr oder weniger wichtiger Kleinkram einsortiert, teilweise nur beiläufig abgelegt. Auf dem Schreibtisch häufen sich verstreut liegende Zettel, ein Stapel mit unerledigter Post und das halbherzig angefangene Tagebuch mit seinen ersten Einträgen. Die Lesebrille liegt oben darauf. Ich lasse mich in meinen etwas seitwärts des Schreibtisches stehenden alten Ohrensessel fallen und versuche, eine Strukturierung zu entwerfen. Trotz der hochwichtigen Obliegenheiten im Vorgarten, die ohne größere floristische Verluste auf den halben zeitlichen Aufwand würde reduziert werden können, nehme ich mir vor, täglich mehrere Stunden für mein Projekt zu verwenden. Vormittags Erinnerungen, Notizen, Systematisierungen und Recherchen. Und nachmittags werde ich „den Griffel spitzen“. Ab und zu können die Kinder ja mal Korrektur lesen. Mir hilft das im Sprachgebrauch und sie nutzen die Gelegenheit, ihre eigenen Erinnerungen und Erfahrungen mit einzubringen. Außerdem benötige ich Plätze für Papier, Entwürfe und Korrekturen – ich schaue mich im Zimmer um und dann bleibt mein Blick an dem kleinen Bild im silbernen Rahmen neben der Schale mit Stiften und Büroklammern hängen. Yvonne! Na, meine Liebste? Wo treibt sich deine Seele gerade herum? ‚In den Köpfen einiger Menschen‘, würdest du jetzt sagen. Ich weiß. Deswegen hat dein Bild keinen schwarzen Flor an einer der unteren Bildecken. In mir und den Kindern lebst du weiter. Ich muss lächeln und werde doch wieder nachdenklich.

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