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Was wurde aus R. K. und J. D.?
Aus Guizhou, einer der ärmsten Provinzen Chinas im Südwesten des Landes, berichteten Internet-Blogger, dass unter Reisbauern angeblich Paniken ausgebrochen waren. Zwei Journalisten R. K. und J. D., die sich auf der Suche nach möglichen Menschenrechtsverletzungen zu dieser Zeit in China aufhielten, sind daraufhin inkognito in jene Provinz gereist, weil sie Revolten gegen die örtliche Führung vermuteten und eventuelle Gegenmaßnahmen des Staates ans Tageslicht zu bringen gedachten. Als sie vor Ort eintrafen, müssen Reisbauern völlig verängstigt in ihren Häusern gesessen und wirres Zeug von Außerirdischen gefaselt haben. Die beiden beschlossen trotz der Gefahr, vom Geheimdienst entdeckt zu werden, sich mehr Zeit zu nehmen, um das Vertrauen der Bauern zu gewinnen. Sowohl die Älteren mit ihrem gebückten Gang, den zerfurchten Gesichtern und der traditionellen Kleidung als auch die wenigen Jüngeren in Jeans und T-Shirts berichteten von kreisrunden Flugzeugen, die lautlos gekommen und schnell wie Raketen, aber ohne wahrnehmbaren Antrieb wieder davon geflogen seien. UFOs? Möglich, aber höchstwahrscheinlich sehr irdische UFOs. Fotografische Dokumentationen standen nicht zur Verfügung und so zogen die zwei Journalisten ins Nachbardorf, wohin ihnen ihr Ruf, durchaus vertrauenswürdig zu sein, schon vorausgeeilt war und wo die Leute exakt das gleiche erzählten. Alle in der Gegend hätten panische Angst bekommen und wären, als gelte es, das nackte Leben zu retten, von den Reisfeldern sofort nach Hause gerannt, um sich in ihren baufälligen Hütten in Sicherheit zu bringen. Manche zitterten noch, als sie ihre unglaubliche Geschichte endlich jemandem von außerhalb erzählen konnten. Beiden Journalisten wurde offenbar schnell klar, dass sich hier etwas ereignet hatte, das die chinesische Führung um jeden Preis würde geheim halten wollen. Sie verabschiedeten sich vermutlich hastig und müssen sich dann getrennt voneinander auf abenteuerlichem Weg ins Ausland abgesetzt haben, wo sie ihre Recherchen doch tatsächlich der Netzgemeinde präsentieren konnten. Einmal veröffentlicht, führte dieses Thema dann schon noch zu einigen Diskussionen im Internet, aber der Ruf der Journalisten war ruiniert. Verschwörungstheoretiker! So zumindest war das offizielle Statement der chinesischen Staatspresse – nichts dran, an dem dummen Geschwätz der illegal Ausgereisten. Und so trumpfte wieder einmal der Joker „Verlogenheit“ auf. Was später von R. K. und J. D. in ihren weiteren beruflichen Bemühungen publiziert worden ist, hat man geschickt totgeschwiegen. Ihrer Laufbahn wurde allein durch die Fragestellung, ob bei den unbekannten Flugobjekten eventuell völlig neuartige Gravitationsantriebe ausprobiert worden sein könnten, weil man die dafür erforderlichen Gravitationswellen 2016 ja schon entdeckt hatte, ein jähes Ende bereitet. So blieb ihr Wirken erfolgreich unbeachtet und die Aufrüstung Chinas konnte trotz dieser kleinen Ärgernisse kontinuierlich weiter gehen. Man könnte meinen, die Menschheit hätte keine anderen Probleme …