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MONTEVIDEO, IM JAHRE 2100

Ich seufze. Kraftlos sinkt meine rechte Hand auf das Papier. Der Stift entgleitet den zitternden Fingern, rollt wenige Umdrehungen nach rechts. Ich bin müde. Reflektieren und Aufbereiten ist anstrengend, Methusalem, denke ich und grinse vor mich hin. Die Bilder meiner Jugend sind noch so lebendig und gegenwärtig, dass ich verwundert den Kopf schüttele – so, als wollte ich mich von ihnen befreien wie von einem Luftschloss. Nein, diese Epoche persönlicher Unschuld war eine schöne Zeit. Wie in einem Film habe ich meine jungen Jahre ablaufen sehen, meistens schneller, als ich schreiben konnte. Die Augenlider fallen zu, was mich auf die Idee bringt, jetzt doch besser schlafen zu gehen. Ich nehme noch den Stapel von Schreibblöcken wahr, den mir Gernot vor einigen Tagen aus der Stadt mitgebracht und auf die Ecke des Schreibtisches gelegt hat, strecke die Glieder und mache mich auf den anstrengenden Weg zum Bett. Beim Einschlafen sehe ich mich im Traum das Gebäude der Ludwig-Maximilians-Universität in München betreten – wenn ich nur noch wüsste …

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