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Eine Viertelstunde vor Mitternacht rief Richard schließlich bei Fred an. Fred war so was wie sein freier Mitarbeiter, ein Lehramtsstudent, der keine Arbeit ablehnte, weil er seinen vierjährigen Sohn irgendwie mit durchbringen musste. Richard dachte kurz an Steenbergen, während er wählte: Auch der hatte in sehr jungen Jahren ein Kind gezeugt, doch offensichtlich hatte das seine Karriere nicht behindert.
Irgendwer hob ab und meldete sich nicht, das machte Fred immer so: Er lauschte gespannt ins Telefon wie ein ganz kleiner Junge.
»Fred?«
»Richard?«
»Genau. Du, Fred –«
»Mann, ich hab gerade an dich gedacht.« Freds müde Stimme gewann rasch an Kraft. »Sag mir, dass du Arbeit hast.«
»Na ja«, sagte Richard mit Blick auf Steenbergens Laptop, mit dem er zuletzt versucht hatte, sich eine Bahnverbindung zu dem ominösen Totenmaar herauszusuchen. »So was in der Art schon.«
Fred kaute nun hörbar, das tat er oft beim Telefonieren. Vermutlich legte er sich extra Knabbereien neben den Apparat, um immer gerüstet zu sein, wie für eine Bahnfahrt. »Krass. Dachte schon müsste in diesen befeuerten – mhm – Pfeudo-Veggie-Laden zurück.« Er schluckte. »Ich hab ja rausgekriegt, dass die mit Tiefkühlgemüse aus Spanien kochen und das ist so was von verlogen, echt, und das hab ich Markus auch gesagt, wenn du verstehst, und jetzt zurückmüssen ist voll Kacke.« Er machte eine Pause und raschelte dabei mit irgendeiner Tüte. »Na ja, immerhin nehmen sie kein Fleif.«