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Das Mädchen, das ihn angesprochen hatte, musste neu sein und besaß einen rumänischen Akzent. Carel bezweifelte, dass sie schon achtzehn war. Alles an ihr, der schlanke Körper und die großen, runden Augen, erinnerte ihn an ein Rehkitz.

„Möchtest du Gesellschaft?“ Die Sätze klangen einstudiert. Wahrscheinlich waren das die einzigen Brocken Deutsch, die sie beherrschte.

„Nein, danke. Ich bin geschäftlich hier“, antwortete Carel, und der Barkeeper gab dem Mädchen mit einer Kopfbewegung zu verstehen, dass es verschwinden solle.

Stan schob ihm einen zugeklebten Umschlag zu.

„Wo dieses Mal?“, murmelte Carel, woraufhin Stan wortlos einen Zettel auf den Tresen legte, als hätte er vergessen, wie man die Stimmbänder benutzte. Dann vertiefte er sich wieder ins Gläserpolieren, ohne seinem Gegenüber weiter Beachtung zu schenken.

Carel las die Adresse. Es war keiner der Plätze, an denen er sich für gewöhnlich mit Zascha traf. Er war schon viel mit seinem Boss herumgefahren, aber er kannte noch nicht jede Ecke von Erfurt, und diese sagte ihm gar nichts. Er zog sein Smartphone aus der Hosentasche, gab den Straßennamen ein und studierte den Weg dorthin. Von Anfang an war Carel Zaschas Hang zur Vorsicht und Geheimniskrämerei aufgefallen. Vielleicht hatte er Glück und würde heute endlich erfahren, wo Zascha wohnte.

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