Читать книгу Loverboy. Frank-Rothe-Krimi 2 онлайн
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Über Rothes Gesicht huschte ein Lächeln, die Ungeduld hatte sie von ihm. Nun gut, er war da. Wer nicht da war, war sie. Hatte sie nun doch keine Freistunde? Während er sich um Ruhe bemühte und sich auferlegte, den Moment zu genießen, die Morgensonne wie den Cappuccino, beobachtete er die Vorübergehenden. Eine Mutter schob gerade ihr plapperndes Kleinkind im Buggy vorbei, und ein älterer Herr trat mit einer Zeitung unter dem Arm aus dem Buchladen.
Im Vergleich zu Erfurt erschien das Leben in der Kreisstadt weniger hektisch, auch wenn sich die Geschäftstüchtigkeit mit der in Erfurt nichts nahm. Es war allein die Größe, die den Unterschied machte. Rothe konnte sich nicht daran erinnern, sich jemals in Erfurt Zeit für einen gepflegten Kaffee genommen zu haben. Vielleicht hatte er es getan, aber das war dann lange her. Seit Manuelas Tod galt für ihn nur eines: Jessica Freude am Leben zu vermitteln. Er verdrängte den Gedanken, wie wenig geeignet er dafür war.
Ihm kamen die unterschiedlichen Formen von Liebe in den Sinn. Die Vaterliebe, von der sein Freund Sven behauptete, er würde es damit übertreiben. Die Liebe zu den Eltern und Geschwistern. Die Liebe zu den schönen Dingen des Lebens, für die er seit Jahren keinen Blick mehr hatte. Und die Liebe zu einer Frau. Zur Liebe gehörte die Treue und diese war für ihn keine leere Worthülse, auch wenn sich Sven immer wieder darüber lustig machte.