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Er starrte die Wilhelmstraße hinauf. Hinter dem Theodor-Storm-Museum, einem prächtigen Fachwerkhaus, konnte man auf dem Hügel die gotische Sankt Martin Kirche und die Schule sehen – eine der schönsten Stellen in Heiligenstadt. Jessi sollte bald aus dieser Richtung kommen. Wiederholt sah er auf die Uhr. Er musste zurück aufs Revier. Wenn sie nicht gleich erschien, würde er gehen, ob es nun wichtig war oder nicht.

Eine Bewegung, die er aus den Augenwinkeln wahrnahm, riss ihn aus den Gedanken. Reflexartig sprang er auf, als der Ball angeflogen kam und die Tasse vor ihm zu zerschmettern drohte. Geschickt nahm er ihn mit dem rechten Oberschenkel an, ließ ihn abtropfen und lupfte ihn mit dem linken Fuß nach oben, Vierteldrehung, Hacke, Rückdrehung, Spann, Knie. Für einen kurzen Moment hatte er vergessen, dass er nicht mehr zwölf war. Er fühlte eine unbändige Freude, bis ein anerkennender Pfiff der Sache ein Ende setzte. Verlegen passte er den Ball dem Jungen auf der anderen Straßenseite zu. Der Junge mochte vierzehn sein und war, wie es aussah, auf dem Weg zur Schule. Er sagte nichts, als er den Ball geschickt mit dem Fuß stoppte und in die Hand nahm. Aber sein Grinsen drückte pure Bewunderung aus. Frank Rothe musste ebenfalls grinsen. Er war längst noch nicht tot, auch wenn er sich bisweilen so fühlte.

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