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Sogar die Hausangestellten und die betroffenen Familien selbst wurden von den Verdächtigungen nicht verschont und die aberwitzigsten Spekulationen kamen in Umlauf. Steckte womöglich gar die Polizei mit den Entführern unter einer Decke? Hatten Herr und Frau Doepius das Ganze inszeniert, um an viel Geld zu kommen? Einige wussten zu berichten, dass die Gutsfamilie Kokies in schwere finanzielle Nöte durch die Lösegeld-Zahlung geraten war und die ohnehin knappen Landarbeiterlöhne bald gar nicht mehr bezahlt werden könnten.

Auch im Herrenhaus selbst herrschte eine gewisse Besorgnis. Inzwischen wüssten die Entführer sicherlich, dass sie statt Maria, Anna entführt hatten. Es wäre doch sicherlich durchaus denkbar, dass sie einen zweiten Versuch machten, um diesmal die Richtige zu entführen. Aus ihrer Sicht war ja der erste Versuch reibungslos gelungen. Wenn die Familie Kokies bereit war, für die Tochter von Angestellten Lösegeld zu zahlen, dann würden sie es für die eigene Tochter erst recht tun. Auf jeden Fall war die Zeit der unbeschwerten Ausflüge und Ausritte in die masurischen Wälder für die beiden Mädchen vorbei. Auf Anordnung von Wilhelm-Antonius musste bei jedem Ausflug ein bewaffneter Reiter die jungen Damen begleiten, was solche Unternehmungen nicht unbedingt lustiger machte.

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