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Das Sonnenlicht wurde plötzlich fast unerträglich grell. Die Bewegungen der Leute schienen sich zu verlangsamen und alles wurde weißlich gelb, wie auf einem überbelichteten Foto. Die Luft flirrte regelrecht und der Luftzug schien einen dunklen Ton mit sich zu bringen. Es war, als hörte ich mein eigenes Blut rauschen. Spielte mein Kreislauf wieder verrückt? Bestimmt hatte ich wieder zu wenig Wasser getrunken. Mit der rechten Hand tastete ich in meiner Tasche nach der Sonnenbrille, während ich mich mit der linken vor der extremen Helligkeit zu schützen versuchte. Dann wurde es wieder angenehmer, als hätte jemand das Licht gedimmt. Nur das Rauschen in meinem Kopf blieb, wenn auch gemindert, als permanenter Hintergrundton bestehen. Ich hob meine Hand mit der ausgeklappten Sonnenbrille Richtung Augen, ließ sie aber im selben Moment wieder sinken.

Wie paralysiert verharrte ich in dieser Haltung; meine Augen hatten etwas entdeckt, das mich augenblicklich in eine schon vertraute Starre versetzte. Über viele Meter entfernt, am Rande des Weges, wo die Rollerskater mit fließenden Bewegungen entlanggefegt waren, stand der Junge aus der U-Bahn. Ein fast unerträgliches Hochgefühl drohte meinen Körper zu sprengen. So viele Zufälle gibt es doch gar nicht, dachte ich aufgewühlt. War er mir gefolgt? Nein, unmöglich. Ich hatte ihn im Zug davonfahren gesehen. Selbst wenn er an der nächsten Station ausgestiegen war, hätte er mich nicht wiederfinden können. Oder doch? Mein Herz klopfte wild bis zum Hals. Die unterschwellige, schmerzvolle Hoffnungslosigkeit der vergangenen Stunden löste sich auf. Unbändige Freude stieg in mir auf. Dreimal. Und das in einer Riesenstadt. Ich sollte ihn wiedertreffen. Das war ein Zeichen.

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