Читать книгу Highcliffe Moon - Seelenflüsterer онлайн
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Ich betrachtete mein Spiegelbild. Hier war ich nun also. Ich war wirklich in New York. Ein glückliches Grinsen huschte über meine Mundwinkel und ließ mein müdes Gesicht ein bisschen aufleben. Die leichte Bräune, die ich mir über den Sommer zugelegt hatte, war nicht wirklich zu sehen. Ich wirkte etwas blass, was kein Wunder war, da wir seit vielen Stunden auf den Beinen waren. Dazu kam die Zeitverschiebung. Aber die innere Uhr musste nun schweigen.
Nach einer zeitsparenden Katzenwäsche trocknete ich mich mit dem flauschigen, weißen Hotelhandtuch ab, säuberte meine Unterlider mit einem Wattestäbchen und tuschte die Wimpern etwas nach. Zum Schluss bürstete ich meine langen braunen Haare einmal gegen den Strich und warf sie nach hinten, um sie erneut zu ordnen.
Mit dem letzten Bürstenstrich hörte ich mein Telefon brummen und ging zurück ins Zimmer. Mom, die vermutlich ihr Telefon nicht eine Sekunde aus der Hand gelegt hatte – und ich hatte keine Ahnung, wie spät es zu Hause gerade war –, hatte als Erste geantwortet. Pass gut auf dich auf, Schatz. Doch Dads Antwort war auch schon da. Lass es krachen. Ich musste lachen. Es charakterisierte meine Eltern hundertprozentig. Mom sagte oft, mein Dad sei nie richtig erwachsen geworden. Vielleicht verstand ich mich gerade deshalb so gut mit ihm. Es gefiel mir jedenfalls sehr, dass er mich nicht wie ein Kleinkind behandelte. Vor einigen Wochen hatte er gesagt: »Val, ich weiß, dass du alles schaffen kannst, was du dir vornimmst, und ich weiß, dass tief in dir schon eine gewisse Weisheit wohnt. Um dich brauche ich mir nie Sorgen zu machen.« Das hatte mich umgehauen und ich war ziemlich stolz, dass er mich so sah.