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Nebenan, direkt unter der Verkehrskasse, befand sich seit 1911 deren Tresorraum, geschützt von einem stahlbewehrten Betonmantel. Ein schmaler Gang, der keinen Platz für sperriges Werkzeug bot, umgab den festungsgleich gesicherten Raum. Spiegel in den Ecken boten dem stündlich kontrollierenden Wächter am einzigen Zugang einen Rundblick. Die Decke zu den darüberliegenden Bankräumen bestand aus meterdickem Stahlbeton.

Der Tresorraum galt als einbruchsicher. Niemand wusste das so gut wie die drei Männer, die seit einem Jahr Nacht für Nacht damit beschäftigt waren, sich bis dorthin vorzuarbeiten. Der ursprüngliche Plan, sich dem Tresor von unten zu nähern, war schon beim ersten Versuch gescheitert, denn der Grundwasserspiegel lag kaum einen Meter unter dem Kellerboden. Sie hatten sich also etwas anderes einfallen lassen müssen. «Dieser Schrank wird geknackt!», hatte Panitzke geschworen, der Entschlossenste von ihnen. Heute sollte der entscheidende Durchbruch gelingen.

Die Idee, ausgerechnet diesen Tresor zu knacken, war gleich nach dem Krieg entstanden. Damals hatten noch Reichsmark darin gelegen, deren Gültigkeit in naher Zukunft ablaufen würde. Vielleicht hatten die Beteiligten – und das waren ein paar mehr als die drei Nachtarbeiter in der Charlottenstraße – das aufwendige Unterfangen deshalb vor sich hergeschoben, ohne sich endgültig an die Arbeit zu machen.

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