Читать книгу Heißes Geld. Der 22. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1952) онлайн
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Den drei Männern in der Immobilienfirma war der Umgang mit größeren Geldsummen – zumindest in der Theorie – vertraut. Sie setzten darauf, dass die Ost- wie die Westgeldeinnahmen für die Lohnzahlungen im Tresor der Eisenbahnverkehrskasse landeten. Oft genug hatten sie, verborgen hinter den verstaubten Fenstern der Firma Müller, die in den Hof fahrenden Geldtransporter beobachtet. Volkspolizei sicherte den Weg zum strengbewachten Tresorraum. Vierzehn Säcke hatte Erwin Panitzke am Nachmittag des 6. November gezählt. Das hatte den Ausschlag für den Nachteinsatz gegeben. Es war schon genug schiefgegangen.
Der 51-jährige Panitzke war ein drahtiger, agiler Mann von durchschnittlicher Größe. Seine eher mickrige Figur passte zu seinem Beruf – er hatte Schneider gelernt –, nur waren die Finger etwas zu dick und die Füße ein wenig zu groß geraten. Mit Nadel und Faden hatte Panitzke zuletzt im Zuchthaus hantiert, wo er dreizehn Jahre seines Lebens verbracht hatte. Heute sollte er wieder schneiden – mit dem in einer eiligen Aktion aufgetriebenen Schweißbrenner.