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Sein Freund Willy Kremplin, drei Jahre älter und einen halben Kopf größer, bezeichnete sich selbst als Kaufmann und verfügte über nicht weniger Knasterfahrung als Panitzke. In einschlägigen Kreisen galt er genau wie seine beiden Kumpanen als professioneller Schränker von Format.

Der Dritte im Bunde hieß Werner Geißler, im Milieu als «Muhme» bekannt, seiner Brille wegen gelegentlich auch als «Doktor» tituliert. Er war es, der kurz vor eins unter der schützenden Steppdecke einen triumphierenden Schrei ausstieß: «Durch!»

Endlich! Der Steinbohrer hatte die letzten sechs Zentimeter Beton durchdrungen. Ihre Berechnungen stimmten. Der Rest schien nach der monatelangen Plackerei ein Kinderspiel. Sie waren ein paarmal drauf und dran gewesen, die Sache aufzugeben. Panitzke war es, der sich und die anderen immer wieder angetrieben hatte: «Am richtigen Tag sind in dem Tresor Millionen drin, versteht ihr? Nicht bloß ein Handgeld für jeden von uns!»

«Jeder von uns» – das waren längst mehr, als am Anfang geplant. Zwei davon saßen inzwischen in Moabit. Dass die ihr Maul hielten, galt als sicher. Erich Marggraf, ein Jahrzehnt lang in Berlin der «König der Schränker» und Chef der berüchtigten «West-Kolonne», einer Verbrecherbande, war nicht einmal von den Nationalsozialisten kleinzukriegen gewesen, obwohl die ihn als «gefährlichen Gewohnheitsverbrecher» zu Zuchthaus und Sicherungsverwahrung verurteilt hatten. Auf seinen Adlatus Addy Groß war ebenso Verlass. Außerdem brauchte der Geld, wenn er rauskam.

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