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In den ersten Tagen meiner Überwachung war ich ihr nie gefolgt. Maiberg hatte schließlich keine Außer-Haus-Beschattung bei mir bestellt, ihm war es wichtig gewesen, dass ich Katalie in ihrem Heim im Auge behielt. So hatte ich zunächst nur die Zeiten notiert, wenn sie fortging und wenn sie wieder heimkehrte. Inzwischen aber hatte ich mir angewöhnt, sie gelegentlich auf ihren Streifzügen zu begleiten und ihr Treiben zu beobachten. Diese Beschattungen erwiesen sich als erstaunlich abwechslungsreich. Denn Katalie sammelte nicht nur Herzen, sie sammelte auch eine Menge anderer Dinge. Garagenflohmärkte und Haushaltsauflösungen zogen sie nahezu magisch an. Und nach und nach füllte sie die gegenüberliegende Wohnung mit einem Sammelsurium an Möbeln, die sie tapfer nach Hause schleppte. Oder schleppen ließ. Zwei Tage nach ihrer Ankunft in der Gammelgade war sie nach einem ihrer Ausflüge mit einem Bauernschrank und zwei dazugehörigen Möbelpackern wiederaufgetaucht. Mit letzteren hatte sie bis spät in den Abend mit Chips und Cola gefeiert. Ein ganzes Rudel von Helfern hatte ihr nur einen Tag später eine wirklich scheußliche Einbauküche von rotzgelber Farbe in die Wohnung geschleppt, alle Hänge- und Unterschränke aufgebaut und die nötigen Installationen getätigt. Trotz jetzt funktionierendem Herd servierte sie auch diesen Helfern Cola und Chips. Überhaupt war ihre Ernährung ein Punkt, den ich als recht bedenklich empfand. Während eine meiner wenigen Schwächen die warme Leberpastete war, bestand Katalies gesamte Ernährung aus fettigen und übersüßten Speisen. Die Bäckereien und Fast-Food-Restaurants der näheren Umgebung mussten durch sie einen wahren Aufschwung verzeichnen. Akribisch hatte ich Maiberg in meinen täglichen Berichten auf diesen Umstand hingewiesen, was vermutlich dazu geführt hatte, dass Katalie jetzt regelmäßig mit Gemüse beliefert wurde. Dies ließ sie erst vergammeln und entsorgte es danach im Müll. Maiberg mochte in der Lage sein, Katalie nahrhafte Kost zu schicken, aber er konnte nicht dafür sorgen, dass sie sie auch aß.

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