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Inzwischen hatte sie ihren Kaffee schon halb ausgetrunken, als Mia auf dem Gehsteig gegenüber auftauchte. Mit ihrem geröteten Gesicht sah sie abgehetzt aus, von Fröhlichkeit keine Spur. Doch kaum entdeckte Mia ihre Tochter im Café, winkte sie ihr munter zu und setzte die vergnügte Miene auf, die alle Leute denken ließ, sie sei so ein wahnsinnig lustiger, unkomplizierter Mensch.

»Grüß dich, Vicky. Prima, dass du Zeit hast.«

»Hallo, Mia.«

Mia schälte sich aus ihrer Jacke, wickelte den lebhaft bunten Schal vom Hals und setzte sich ihr gegenüber, strahlend. Während sie sich neugierig in dem in einer liebevollen Mischung aus Alt und Neu eingerichteten Kaffeehaus umsah, tätschelte sie Vickys Hand.

»Ich find das richtig schön, nur wir zwei Hübschen in einem schicken Café! Du bist natürlich eingeladen.«

Sie griff nach der Karte.

»Was nehme ich denn mal? Weißt du schon, was du möchtest?«

Was war ihre Mutter doch für eine schlechte Schauspielerin. Es war so typisch, dass sie erst einmal auf eitel Sonnenschein machte – vielleicht merkte ja keiner, wie es in Wahrheit um sie stand.

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