Читать книгу Drei Zimmer, Küche, Sarg. Kriminalroman онлайн
66 страница из 75
Und der Salzburger an und für sich, der schaut meistens gemütlich aus der Wäsche, aber er hat es faustdick hinter den Ohren. Das war schon immer so. Es ist erst ein paar lächerliche Jahrhunderte her, da wurde die Salzburg wieder einmal von einem feindlichen Heer belagert. So was war damals für Völker mit Migrationshintergrund ein beliebter Zeitvertreib.
Und weil man sich die Hände nicht blutig machen wollte, wenn es nicht unbedingt sein musste, hat man die entsprechende Burg einfach erst einmal belagert. Dazu braucht man keinen strategischen Genius. Man muss nur selber genug zum Essen und Trinken dabeihaben und abwarten, bis ebendieses den Belagerten ausgeht.
Die Salzburger haben sich das eine Zeit lang angesehen, aber irgendwann war das letzte Huhn im Topf und das letzte Schwein verdaut. Ein einziger brauner Stier war noch im Burgstall. Den trieben die Salzburger auf die Stadtmauer, sodass die Belagerer ihn sehen konnten. Dann holten sie das Tier wieder runter, strichen es weiß an und trieben es am nächsten Tag über die Mauer. Tags darauf wurde der Stier schwarz angepinselt und musste wieder auf den mittelalterlichen Catwalk.