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So ging das zwei Wochen lang, die Belagerer wurden stinkig und zogen unter dem Skandieren von wüsten Beschimpfungen wieder ab. Die Bürger der Salzburg brachten den Stier runter zur Salzach und wuschen ihm mit reichlich Seife die vielen Farbschichten vom Fell. Der Fluss soll angeblich bis nach Oberndorf runter voller Seifenschaum gewesen sein.

Wenn man bei uns in Bayern wohlwollend zu einem Mitmenschen sagt, er sei »a wuider Hund«, dann ist es in Salzburg ein gut gemeintes Kompliment, wenn man einen schon etwas älteren Eingeborenen dort als »Schdiawoscha« bezeichnet.

Der Heinzi ist zum Beispiel einer, dem dieses Kompliment gebührt. Obwohl er ja eigentlich aus Wien stammt. Die Kronen Zeitung schreibt ja heutzutage gerne, dass speziell in Wien die Kriminalität seit circa 20 Jahren tendenziell rückläufig sei. Kein Wunder, denn exakt so lange treibt der Inkasso-Heinzi in Salzburg sein Unwesen.

Er ist zwar ein gelernter Zuhälter, der seine Grundausbildung und die Lehrjahre im 10. Wiener Bezirk erhielt. Aber Favoriten ist auch nicht mehr das, was es mal war. Der Heinzi war auch in Floridsdorf und Donaustadt aktiv. Dort kam es eines Abends zu dieser denkwürdigen Auseinandersetzung mit Burschen von der Ostbahn-Bande, bei der der Heinzi nebst seinem rechten Auge auch die Lust auf Wien verlor.

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