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Die Sonne der Vorfreude und Zuversicht schien in dieser Zeit besonders strahlend, doch ohne Vorankündigung zogen plötzlich dichte Ge­witterwolken in unser Leben und warfen Blitze, Regen, Schnee und Hagel in unsere Richtung. Während eines Adventwochenendes in Kärnten erlitt Peter einen Schlaganfall. Plötzlich stand unsere Welt für einen Augenblick still und katapultierte uns dann in einen schieren Überlebensmodus. Wenn wir mit vielem gerechnet hätten, aber damit sicher nicht, denn Peter zählte zu keiner der typischen Risikogruppen, was den Schlaganfall allerdings nicht davon abhielt, gnadenlos zuzuschlagen. 25.000 Menschen ­erleiden in Österreich pro Jahr einen Schlaganfall, aber die meisten davon sind über 60 Jahre alt und weisen auch andere Risikofaktoren auf. Ein fitter, nichtrauchender 44-Jähriger ist sehr selten davon betroffen. ­Selten heißt zwar nicht nie, dennoch wollten wir es anfangs gar nicht ­glauben. Da die sichtbaren Auswirkungen wie hängende Mundwinkel oder Sprach­störungen ausblieben, dachten wir zuerst an eine Nerven­problematik. Erst als sich Peters Zustand bis zum nächsten Morgen nicht besserte, beschlossen wir, nach Hause zu fahren und den Hausarzt aufzusuchen, der ihn ­sofort ins Krankenhaus überwies. Er war somit laut Aus­sagen der ­Ärzte der wohl erste Schlaganfallpatient mit einer Überweisung des Hausarztes. Plötzlich war unsere Zukunft völlig ungewiss und wir ­hatten keine ­Ahnung, wie sich das auf unsere geplante Reise nach England auswirken würde. Glücklicherweise war Peters Prognose von Beginn an sehr positiv und nach einem kurzen Ausflug in eine depressive Phase sprach er sehr gut auf die Rehabilitation an. Bereits in der dritten Woche begannen wir, wieder Spaziergänge zu machen, zuerst nur ein paar wenige Schritte, dann einen Kilometer und schließlich sogar eine Stunde, denn Gehen ist eine der effektivsten Methoden zur Wiederaktivierung des gesamten Körpers. Unter der Woche konzentrierte ich mich auf Arbeit, ­Kinder und Haus, während sich Peter um seine Genesung kümmerte. Die Wochenenden verbrachten wir gemeinsam am jeweiligen Reha-Ort mit Gehen. Je mehr Peter wieder wortwörtlich auf die Beine kam, umso mehr wuchs auch wieder die Hoffnung, doch noch auf unsere Wanderreise gehen zu können. Nach drei Monaten Krankenhaus und Reha war Peter weitgehend zumindest derart wiederhergestellt, dass wir uns ernsthaft an die abschließende Planung unseres England-Abenteuers machen konnten. Ich studierte Fährverbindungen und Gezeitentabellen, buchte Flüge, Busse sowie Hotels und las alle Bücher und Artikel über den SWCP, die ich ­finden konnte.

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