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»Woher kommen Sie denn?«

»Aus Zürich.« Alessia stöberte im Trolley, zog eine Plastiktüte hervor, riss diese auf und nahm eine Einwegnadel mit Kanüle und Konnektor heraus. Sie suchte die Vene und setzte an. »Ich habe dort studiert und konnte dann auch am Kispi assistieren. Jetzt gibt es gleich einen kleinen Stich. Falls Ihnen das unangenehm ist, schauen Sie einfach einen Moment aus dem Fenster. Das Wetter ist heute ja wunderbar, vor allem nach dem vielen Regen, nicht wahr?«

Es pikte. Das Blut floss. Professionell gemacht. »Aber Sie sprechen keinen reinen Zürcher Dialekt, oder täusche ich mich da?«

»Nein, da haben Sie recht. Als ich sechs war, ist meine Mutter mit mir und meiner Schwester nach Zürich gezogen. Geboren wurde ich im Engadin.« Alessia stoppte mit dem Daumen kurz das Blut, drehte das erste Röhrchen fürs Labor heraus und ersetzte es mit einem zweiten.

»Ah, das Engadin! Da bin ich auch immer gern hingefahren, vor allem im Winter. Die Berge dort haben es mir angetan.« Vor etwa dreißig Jahren ließ sich dort einmal das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Die Zielperson war jeweils am Morgen in seinem Baugeschäft, am Nachmittag auf den Skipisten des Piz Corvatsch und am Abend zu Hause gewesen, wo er den treu sorgenden Familienvater gemimt hatte. Trotz seines Ranzens hatte er immer diesen grässlichen, orangen Skidress von Bogner getragen, die damals der letzte Schrei gewesen waren. Aber Skifahren hatte er gekonnt, das musste man ihm lassen.

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