Читать книгу MordsSchweiz. Krimis zum Schweizer Krimifestival онлайн
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»Wieso gibt deine Freundin dir kein Alibi?«, fragte ich.
Leider hatte sie an dem Abend Besuch gehabt von ihrer Schwester. Wirklich Pech. Da war als letzter Rettungsanker ich ihm eingefallen, und dass wir uns doch immer so gut verstanden hatten. Außer dass er mich verlassen hatte. Wegen dem Geld, das er erben würde, stotterte er, er würde sich natürlich erkenntlich …
»Das Beste ist, du gehst jetzt nach Hause«, unterbrach ich ihn freundlich, aber bestimmt.
Hinterher saß ich ein Weilchen allein im Wohnzimmer, genehmigte mir ein Gläschen Weißen – ich hatte vorher nur Orangensaft getrunken – und ließ mir durch den Kopf gehen, wie wunderbar sich alles fügte.
Marc wurde verhaftet. In den Bars konnte sich niemand an ihn erinnern. Er ist, wie gesagt, von unauffälligem Äußeren, ein Typ, der gern übersehen wird. Dass er die Geschichte mit seiner schwangeren Freundin verheimlichte, bis die Polizei sie selbst entdeckte, machte ihn verdächtig.
Auch ich als seine »Ex« (wie ich diesen Ausdruck hasste) wurde befragt. Was er für eine Persönlichkeit gewesen sei? Ob ich gelegentlich Angst vor ihm gehabt hätte? Ich sprach nicht schlecht über Marc, musste aber, der Wahrheit verpflichtet, doch jenen Abend erwähnen, an dem er mich hatte dazu bewegen wollen, ihm ein falsches Alibi zu geben und mich dafür zu bezahlen. »Aus Verzweiflung natürlich«, wie ich begütigend anmerkte. Auch das sprach gegen Marc.