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Ich geriet in jener Zeit in einen eigenartigen Zustand von höchster Konzentriertheit. Im Büro tat ich mechanisch meine Arbeit, aber innerlich war ich stets bei meinem Vorhaben. Meine übliche Unsicherheit, überhaupt alles Gefühlsmäßige, war weg, nur das logische Denken war da, kühl wägte ich Details und Eventualitäten ab.

Dann war der Tag da. Kurz vor zehn Uhr war ich auf dem Posten. Mein Opfer ließ auf sich warten. Gruppen von Schülern strömten aus dem Gebäude und entfernten sich in alle Richtungen; Madeleine war nicht darunter. Sieben Minuten nach zehn sah ich sie endlich herauskommen. Sie bog in den schmalen, kurzen Fußweg ein, der in die Engelstrasse führte. Ich näherte mich von der Wengistrasse her und achtete darauf, dass sie mich – und damit meine Harmlosigkeit – bemerkte. Es klappte. Hinter ihr hergehend, den Hammer fest in der rechten Hand, beschleunigte ich auf dem ansonsten menschenleeren Fußweg, schloss auf und schlug zu. Aber richtig! In dieser einen Sekunde war nichts anderes in mir als Hass, Gewalt und Triumph. Ohne einen Ton von sich zu geben, brach die Frau zusammen. Augenblicklich legte sich mein innerer Aufruhr, ich fühlte mich ganz ruhig und wusste genau, was zu tun war. Ich ging weiter, bog in die Engelstrasse ein, entsorgte den Hammer in einem Abfallsack, den ich fest zuband und in einen Container warf, und machte mich auf den Heimweg; am Hardplatz nahm ich den 33er. In weniger als einer halben Stunde war ich zu Hause. Den wichtigsten Teil hatte ich geschafft. Alles war nach Plan verlaufen, keine Störung von außen hatte mein Unternehmen durchkreuzt, und ich hatte die Nerven bewahrt. Nun hieß es abwarten.

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