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»Dein Opa? Vater von deinem Papa?« Sie tippte zwischen Vater, Großvater und ihm hin und her. Die frappierende Ähnlichkeit. »Erzähl von deiner Familie.«

Was man so erzählte. Der Opa: Arzt in der Kinderfachabteilung der Heil- und Pflegeanstalt Waldniel. Der Vater: Hilfsarbeiter und Gabelstaplerfahrer bei Güsken, Eisengießerei. Er: Technischer Zeichner. Zurzeit arbeitslos.

Was man nicht erzählte: Fast 20 Jahre war der Opa inhaftiert gewesen. Weil er seinen Job gemacht hatte: diagnostizierte, wie geboten. »Geistig krank.« »Idiotie.« »Nicht bildungsfähig.« »Nicht abrichtfähig.« Therapierte, wie vorgeschrieben. Mit Luminal. Bescheinigte, wie gewünscht. Herzschwäche. Lungenentzündung. Handelte pflichtgemäß. Gehorchte. Befolgte Vorschriften. Im Rahmen des Möglichen: 30 Schwestern für bis zu tausend Patienten. Bei einem Tagessatz niedriger als in einem KZ. Vorgaben, Regeln, Befehle von oben.

Laut dem Staatsanwalt lauter »Entschuldungserzählungen«. So stand es zumindest im Gerichtsprotokoll. Das Urteil sprach von »Beihilfe zum sowie hundertfach vollzogenen Mord«. Der Opa als leitender Mediziner hätte den Befehl verweigern, Widerstand leisten müssen.

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