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Eine Stunde später trafen wir uns in einem Café und entwarfen den Erpresserbrief an König. Valery bestand darauf, ihn zu Hause mit ausgeschnittenen Buchstaben zusammenzubasteln. Wenn schon Erpresserbrief, dann stilecht. »Ich schick einen Fahrradboten ins Centrale. Luigi kann den Brief dann König geben«, meinte Valery, und Ralle fragte, ob wir nicht auch noch Geld von König erpressen könnten, davon habe der Kerl ja genug. Der Hirt bekam einen Tobsuchtsanfall. Dass damit das Robin-Hood-Hafte der Aktion verloren gehe, der Kampf Arm gegen Reich, dass er, Hirt, an der Aktion nur teilgenommen habe, um ein Zeichen zu setzen: für den kleinen inhabergeführten Buchladen gegen die Immobilienhaie der Stadt. Ralle hielt dagegen, dass er selbst arm und der König stinkreich sei. Am Ende setzte sich der Hirt durch und zur Strafe weigerte sich Ralle, den Mops über Nacht bei sich zu behalten. Das musste dann der Hirt übernehmen.

Am nächsten Morgen hatte das »Centrale« geschlossen, und einen weiteren Tag später war das ganze Land im Lockdown. Der König schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Der Erpresserbrief lagerte beim »Centrale«, einen weiteren steckten wir in den Briefkasten der Spielhalle, der aber ohnehin nie geleert wurde. Wir waren buchstäblich auf den Hund gekommen. Nach zwei Wochen gaben wir Luigi Bescheid, er solle dem König sagen, wir wüssten, wo sein Hund steckt. Doch der König meldete sich nicht.

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