Читать книгу Im Westen geht die Sonne unter онлайн
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Der milde Frühling war zurückgekehrt. Jessies Mutter kniete neben der Treppe vor dem Haus und setzte die ersten Primeln.
»Morgen Hazel«, grüsste er sie. »Geht’s endlich los mit der Blütenpracht?«
»Sieht man das?«, gab sie kühl zurück, ohne von ihrer Arbeit abzulassen.
Charmant wie immer, dachte er. Hazels ironische Kommentare störten ihn nicht mehr. Schon eher, dass sie sich vorwiegend gegen ihn richteten. »Oder gibt das Gemüse?«, fragte er laut. Er konnte auch.
Wenigstens erreichte er damit, dass sie ihn ansah. »Sehr witzig, du Zahlenkünstler. Lernt man das in diesem Bristol?«
Wie viel Abscheu doch in einem Wörtchen wie diesem liegen konnte. Sie vergaß das hässliche Demonstrativpronomen nie, wenn sie von der ›Industriestadt im Norden‹ sprach.
»Lass das, Ma.«, rief Jessie durch die Türöffnung. »Du bringst den armen Ryan ganz durcheinander.« Mit zwei Sprüngen war sie bei ihm, den Picknickkorb am Arm, die rote Windjacke offen über die Schulter geschlungen. Sie gab ihrer Mutter einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, dann hakte sie sich bei ihm unter und zog ihn weg. »Danke fürs Boot«, rief sie nach hinten, als sie schon auf der Straße waren.