Читать книгу Im Westen geht die Sonne unter онлайн
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»Nicht ganz«, antwortete der Mann vom FBI. »Die Schiffe, die in der fraglichen Zeit nach dem Attentat in San Diego ablegten, sind bekannt, ebenso ihre Destinationen. Es ist erstaunlicherweise keines aus dem arabischen Raum dabei. Die meisten der Frachter nahmen Kurs auf Ziele in Japan und Südostasien.«
»Was die Suche nicht gerade einschränkt«, ergänzte Liz spitz.
»Ich behaupte nicht, dass es einfach wird.«
Bob amüsierte das kleine Geplänkel, doch er fand, dass die Zeit gekommen war, etwas Struktur in die Debatte zu bringen. »Ken«, sagte er entschlossen und nickte dem Sitzungsleiter zu, als bedankte er sich für die Aufforderung zu sprechen. »Die NSA verfolgt einen etwas anderen Ansatz. Wir gehen, wie alle hier im Raum, von einem rationalen Anschlag aus. Es war nicht die sinnlose Tat einiger Verrückter. Alles deutet auf wohlüberlegtes Handeln hin. Also fragen wir uns: wem nützt diese Tat, wer profitiert davon?« Er hielt inne, beobachtete die Reaktion der Zuhörer. Befriedigt fuhr er weiter: »Seltene Erden, insbesondere Neodym und Dysprosium, sind Rohstoffe von nationaler Bedeutung für die Vereinigten Staaten. Ohne sie gibt es keine modernen Waffensysteme, keine effizienten Elektromotoren, keine Generatoren für Windturbinen, keine Hybrid- und Elektroautos, keine moderne Beleuchtung, noch nicht einmal vernünftige Wasserfilter. Wir wissen das spätestens seit dem ›GAO‹ Report vom April 2010. Aus dem gleichen Report erfahren wir, dass die USA den Abbau und die Verarbeitung dieser Metalle in den letzten Jahrzehnten sträflich vernachlässigt haben. Die letzte Mine auf unserem Boden, Mountain Pass, war einmal der weltweit größte Produzent Seltener Erden, bis sie 2002 aus Umweltschutzgründen stillgelegt werden musste. Inzwischen produziert die Volksrepublik China 97% des Weltbedarfs dieser Metalle. Jetzt hat Mountain Pass den Betrieb langsam wieder hochgefahren, bis zur Katastrophe am 9. März. Mit andern Worten: der Nachschub für große Teile der Streitkräfte und den Energiesektor unseres Landes ist jetzt auf Jahre hinaus vollständig abhängig von unseren Freunden im Reich der Mitte.«