Главная » Staatsfeinde читать онлайн | страница 52

Читать книгу Staatsfeinde онлайн

52 страница из 146

Gegen Mittag grüßte der Düsseldorfer Rheinturm mit seiner Dezimaluhr von fern. Nach einem Halt beim Gemüse Döner, gut wie zu ihren Zeiten in Wiesbaden, fuhr sie nach Hamm zum Landeskriminalamt. Der alte Kripochef, der mit ihr noch eine Rechnung offen hatte, war wohl inzwischen in Rente, hoffte sie. Trotzdem betrat sie das Gebäude mit der Abneigung, die schlechte Erfahrungen begleitete wie der Geschmack von Blut und Zahnpasta nach der Zahnkontrolle.

Das Gefühl täuschte sie nicht. Nach drei Minuten war klar: Der zuständige Ermittler im Fall Aachen, Hauptkommissar Tom Fischer, war eine jüngere Ausgabe des ehemaligen Chefs. Eine gute Eigenschaft besaß er allerdings. Er sprach offen aus, was er dachte. Das hörte sich zwar meist nicht gut an aber besser so als in den Rücken schießen, sagte sie sich. Ihre Taktik der Deeskalation fruchtete nicht. Während sie nüchtern den Fragenkatalog abarbeitete, gab er ihr mit jeder Antwort zu verstehen, ihr Einsatz in Düsseldorf wäre so überflüssig wie Fußschweiß. Außer dem jungen Kriminalassistenten Becker fanden das alle im Büro amüsant. Becker musste sie sich merken. Sein rotes Kraushaar blendete wie die grünen Augen, als wollte er sie für ein Fotoshooting ausleuchten. Ungefähr eine halbe Stunde spielte sie Fischers Spiel mit, dann riss ihr Geduldsfaden.

Правообладателям