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Ein paar Tage nach dem Sonnwendspektakel bekam der von seiner kurzen Reise zum Bruder heimgekehrte Vater Besuch vom Bürgermeister, dessen schneidige Rede bei der Sommersonnenwende im Sirenengeheul untergegangen war. Er kam in Zivil, in Knickerbockern und genagelten Schuhen. Als er den immer nach Bohnerwachs riechenden Flur betrat, fielen mir seine schweren Tränensäcke und das hochrote Gesicht auf, was, wie man in der Kleinen Stadt tuschelte, von den Ausschweifungen des Bürgermeisters herrührte. »Er trinkt zu viel Cognac«, hat der Vater einmal gesagt.

Es war kein seltener Besuch, denn der Bürgermeister und der Vater kannten sich seit ihrer Schulzeit, waren Freunde geblieben, wiewohl die Freundschaft ein wenig abgekühlt war, als der Bürgermeister in der heimischen Nazi-Partei immer weiter nach oben geklettert war und der Vater dafür nur Hohn und Spott übrig hatte.

Entsprechend frostig war der Empfang.

»Was willst du?«

»Mit dir reden.«

Mit einer Kopfbewegung in meine Richtung wies mich der Vater aus der Küche. Ich blieb hinter der Türe stehen und lauschte. Der Bürgermeister-Freund machte dem Vater Vorhaltungen, weil er sich abträglich über die nationalsozialistische Gemeindepolitik geäußert habe. Dann wurde es laut und lauter hinter der Türe.

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