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Das Gespräch hatte jedenfalls bewirkt, dass ich noch eine Zeit lang Ministrant blieb. Ich trug weiterhin den scharlachroten Messdiener-Rock mit dem feinen weißen Hemd darüber statt der braunen Pimpfenkluft mit den goldenen Schnüren und den silbernen Kordeln.

Ich klingelte am Hochaltar weiter mit der Schelle, wedelte mit dem Weihrauchfass, faltete fromm die Hände, statt beim Geländespiel auf die Bäume zu klettern, sang »Großer Gott, wir loben dich«, statt in das Lied »Unsere Fahne flattert uns voran« einzustimmen.

Wenn Klassenkameraden begeistert von ihren Wochenenderlebnissen bei den Pimpfen erzählten, beschlich mich das Gefühl, ein Ausgeschlossener zu sein. Ich war der Einzige in der Klasse, der nicht dazugehörte. Wenn sie mich dann auch noch wegen meines »Mädchenrocks« hänselten, mit dem ich um den Altar herumschwänzeln würde, konnte ich oft die Tränen nicht unterdrücken.

Den Vater rührte es nicht im Geringsten, als ich daheim davon erzählte. Er hatte kein Ohr für meine Nöte, kein Herz für meinen Kummer. Die Großmutter breitete hilflos die Arme aus, die Mutter schwieg und der Bruder war noch zu klein, um mit mir darüber zu reden. Ich fühlte mich in einer beklemmenden Situation.

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