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Die Zeit gefror. Die Stille im Saal erschwerte das Atmen.

»Fünf Minuten!«

Kurz danach verkündete eine laute, feste Stimme an der Tür:

»Der Herr vom ORF ist jetzt da.«

»Herkommen, langsam! Ich will die Hände sehen!«

Ihr geschultes Auge bemerkte die Bewegung hinter der Brüstung oben auf der Galerie und sie wusste: Ihre Bemerkung war bei den Einsatzkräften angekommen. Der Geiselnehmer konnte kein abgebrühter Profi sein, eher ein Verzweifelter, der aus seiner Sicht noch etwas richtigstellen musste. Dieser Auftritt würde sein letzter sein. Er wusste es und sie und die Kollegen des Wiener SEK auf der Galerie ebenso.

Der Kameramann brachte sich in Stellung.

»Kann‘s endlich losgehen?«

»Augenblick.«

Der Kameramann änderte die Position, um den Geiselnehmer besser ins Bild zu bekommen. Dabei verrutschte seine Weste. Chris sah das Schulterhalfter im selben Augenblick wie der Angreifer. Ihr stockte der Atem.

»Ein Bulle!«

Die Hand mit der Pistole schnellte in Richtung des falschen Kameramannes. Der dumpfe Knall aus der Waffe des Scharfschützen auf der Galerie ging beinahe unter im kollektiven Aufschrei. Der Geiselnehmer sank zu Boden. Im nächsten Atemzug umstellten Männer des Einsatzkommandos Täter und Opfer. Notarzt und Sanitäter eilten herbei.

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