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»Das darf jetzt nicht wahr sein«, seufzte er mit Verzweiflung in der Stimme, die Augen auf zwei junge Damen gerichtet. Sie steuerten in aufreizender Kleidung auf ihren Tisch zu, dem einen oder andern Herrn über fünfzig zuzwinkernd.
»Kennen Sie die Damen?«
Er brauchte nicht zu antworten. Die beiden süß parfümierten Frauen nickten ihr kurz zu, dann drückte jede Ferdl drei herzhafte Küsse auf die Wangen, bevor sie sich setzten.
»Ihr gestattet doch?«, fragte eine der Form halber, ohne eine Antwort zu erwarten.
»So, Ferdl, willst du uns deine neue Bekanntschaft nicht vorstellen?«
»Mizzi …«
Seine Stimme erstarb aus reiner Verzweiflung. Er wagte nicht mehr, sie anzusehen.
»Ich denke, wir sind uns einig, Herr Gruber«, sagte sie und erhob sich. »Ich melde mich, sobald der Vertrag aufgesetzt ist, und freue mich auf unsere Zusammenarbeit.«
Sie verabschiedete sich mit dem gleichen kurzen Nicken von den Damen und wandte sich zum Ausgang.
In der Ecke neben den Büsten von Leopold und Josefine Hawelka änderte sich der Tonfall schlagartig. Chris unterbrach die Lektüre des Kuriers. Sie würde ohnehin nichts Neues mehr erfahren, nachdem sie bereits die Presse, das Heute, die Krone und den Standard nach Informationen zum Tod von Ministerin Strasser durchkämmt hatte. Der Friede des ungleichen Paares auf der Eckbank war dahin, als die beiden etwas laut gekleideten Blondinen auftauchten. Chris fragte sich, wie sich der Stenz wohl aus der peinlichen Affäre ziehen würde. Die Blondinen schienen nichts von seiner neuen, um einiges älteren Freundin zu halten und setzten sich dreist an seinen Tisch. Sie kannten den jungen Mann offenbar sehr gut. Die Affäre ist vorbei, ehe sie richtig begonnen hat, dachte Chris amüsiert, froh über die heitere Unterbrechung ihrer düsteren Gedankengänge.