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Sie wagte den Gedanken nicht zu Ende zu denken. »Das geht sich nicht aus«, bestätigte auch die Frau im Spiegel. Sie wirkte allerdings nicht sehr überzeugend. Keine Unbekannte in Wiens Kaffeehäusern, würde sie sich diesmal doch ganz anders fühlen. Normalerweise lud sie die Kunden ein und bezahlte die Rechnung aus Horvaths Schatulle. Wann war sie das letzte Mal eingeladen worden, noch dazu von einem feschen jungen Mann, der ein Auge auf sie … Sie durfte nicht weiter fantasieren. Bisher hatte sie diese Seite zwischenmenschlicher Interaktion keine Sekunde vermisst. Der Job, die Kunst, die Galerie, die exklusive Kundschaft füllten sie aus. Die Frau im Spiegel war vollkommen zufrieden mit ihrem Leben. Warum sollte sich das jetzt ändern? Es ist eine ganz gewöhnliche, geschäftliche Besprechung, versuchte sie sich einzureden. Einladung – was bedeutete das schon. Ferdl war einfach nett, nichts weiter, vergiss den Rest. Was bildete sie sich überhaupt ein? Sie könnte fast auch seine Mutter sein. So sah es aus. Jetzt lächelte die Frau im Spiegel.