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»Das wollten Sie doch, Herr Meier«, antwortete die Russin in gebrochenem Deutsch.
Auf den ersten Blick machte die Besucherin den Eindruck einer dürren Marktfrau: grauer Rock, graue Jacke, weißes Kopftuch. Das Gesicht aber war jung. Sie warf ihm einen stechenden Blick zu. Ein verächtliches Lächeln umspielte ihren Mund. Seine Begleiterin saß im Ohrensessel am Fenster, drehte ihnen den Rücken zu und gab keinen Ton von sich. Etwas begann hier fürchterlich zu stinken, schlimmer als die verdorbenen Magensäfte in seinem Rachen.
»Was hat die Kleine?«, fragte er nochmals mit belegter Stimme.
Er beugte sich über das Mädchen, um den Puls zu fühlen. Gott sei Dank, dachte er und atmete auf. Das Herz der Kleinen schlug normal. Es war sein allerletzter Gedanke.
Fünf Minuten später stopfte die Besucherin Jacke, Rock und Kopftuch in ihren Rucksack. Bevor sie das Zimmer verließ, warf sie noch einmal einen prüfenden Blick auf die Szene, dann wandte sie sich ab. Kurz danach verließ sie das Hotel durch den Lieferanteneingang, eine junge Frau in Jeans, Lederweste und Baseballmütze, die das Haus nie betreten hatte.