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»Jetzt warte doch mal! Hör zu!«
Widerwillig blieb er stehen. Ihre Stimme klang besorgt, als sie weitersprach:
»Ich meine, es wäre besser, wenn ich mich erst einmal allein mit der Kleinen unterhalten würde, so von Frau zu Frau, verstehst du?«
»Was macht dich so sicher, dass sie weniger Angst vor Drachen als vor Drachentötern hat?«, fragte er giftig.
»Du willst es nicht kapieren, oder? Die Kleine ist total traumatisiert. Niemand weiß, was die Schweine mit ihr angestellt haben …«
»Schon klar, aber wer sagt uns, dass es männliche Schweine waren, dass sie Angst vor Männern haben soll?«
»Darum geht es doch nicht. Ich möchte es einfach so sanft und langsam wie möglich angehen. Wenn wir jetzt zu zweit einfahren, war‘s das vielleicht schon.«
Er verspürte ohnehin keine Lust auf die Psycho-Nummer, also gab er seinen Widerstand auf.
»Versuch‘s meinetwegen. Ich besorge mir etwas zu trinken.«
Er kehrte zum Kiosk zurück, der sich neben dem Eingang im Erdgeschoss befand. Nach kurzem Zögern nahm er ein ›Kvass‹ aus dem Regal. Das pasteurisierte, süße Zeug schmeckte ihm nicht, aber es schmeckte wenigstens nach etwas, nicht wie Wasser. Sein Großvater hatte ganz anderes ›Kvass‹ gebraut, das nach zwei Wochen Gärung am besten schmeckte. In einer Einrichtung für Seelenklempner konnte man natürlich keinen anständigen Drink erwarten. Mürrisch legte er die paar Münzen auf den Tisch bei der Kasse und wollte gehen, als ihm eine Schale mit ›Alenka‹-Riegeln auffiel. Er nahm zwei heraus, legte mangels Kleingeld einen Geldschein auf die Theke und wartete. Das Mütterchen an der Kasse rührte keinen Finger.