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»Worauf warten Sie?«, fragte er nach einer Weile.

»Vielleicht fällt dem Herrn ja noch etwas ein«, keifte die Frau.

Russen genießen nicht, sie ertragen – er müsste es allmählich wissen.

»Wenn Sie keinen Wert auf mein Geld legen, konfisziere ich die Schokolade«, sagte er beiläufig und zeigte den Dienstausweis.

Der Geldschein verwandelte sich vor seinen staunenden Augen in ein paar Kopeken Wechselgeld. Das ging so schnell, dass er die Handbewegung des Mütterchens kaum wahrnahm.

»Spasibo.«

Er nickte ihr freundlich grinsend zu, steckte die Riegel ein und verließ ihr Königreich.

Sofias Methode schien nicht sehr erfolgreich zu sein. Er traf sie aufgeregt mit der Betreuerin diskutierend auf dem Flur vor dem Spielzimmer.

»Es muss doch irgendeine Möglichkeit geben, an die Kleine heranzukommen«, sagte sie händeringend.

Die Betreuerin, eine Kinderpsychologin, wie er auf dem Namensschild las, lächelte verständnisvoll.

»Ich weiß, es ist für Laien schwer zu verstehen, aber das Verhalten des Mädchens ist unter den gegebenen Umständen völlig normal. Es leidet unter einem schweren Schock. Darauf reagieren Kinder im Wesentlichen auf zwei verschiedene Arten. Die einen reden und hören nicht mehr auf, bis alles gesagt ist, was sie bedrückt. Andere schweigen wie ein Grab, weil sie nicht über das Erlebte sprechen können. Sie erinnern sich nicht, oder die Erinnerung ist so schmerzhaft, dass ihr Gehirn sie temporär verdrängt, ein Selbstschutzmechanismus.«

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