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»Na, wie habe ich das gemacht?«
»Du bist unschlagbar«, versicherte sie trocken, da er wieder im Normalmodus operierte. »Woher stammt eigentlich deine besondere Abneigung gegen Lukas Matulis?«
Er lachte verächtlich. »Ich bitte dich! Ein Typ, der sogar zu Hause in seiner Festung in Charlottenburg in Anzug, weißem Hemd und blauem Schlips herumläuft – mit dem stimmt doch etwas nicht.«
»Da ist er wieder, der Schlips«, lachte sie. »Matulis ist ein litauischer Geschäftsmann mit einem Tick. Das ist alles.«
Er schüttelte entschieden den Kopf. »Da steckt mehr dahinter, garantiert. Du wirst es erkennen, wenn du ihm ins Gesicht schaust. Er fixiert dich mit eiskalten Augen aus der Visage eines Kickboxers oder Stasioffiziers. Das ist nicht das Gesicht des biederen Geschäftsmannes, als den er sich ausgibt.«
»Dann ist er eben ein knallharter litauischer Geschäftsmann mit einem Tick. Davon gibt‘s sicher viele.«
»Du wirst schon sehen.«
Das Haus am Oranienburger Tor besaß zwar einen kleinen Kundenparkplatz, doch der war an diesem Nachmittag besetzt durch Nobelkarossen, die wohl zum Preis der Kunst in der Galerie passten. Bei einer schwarzen Limousine war das Fenster auf der Fahrerseite heruntergelassen. Eine Hand mit brennender Zigarette hing heraus. Die Herrschaften leisteten sich einen Chauffeur. Vor dem Haupteingang war ein roter Teppich ausgerollt. Schlag auf Schlag trafen weitere Limousinen ein, meist mit getönten Scheiben, die keinen Blick ins Innere gestatteten. Die Wagen spien festlich gekleidete Damen und Herren im Smoking aus und entfernten sich rasch wieder.