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»Barbarossa!«, keuchte sie entsetzt.

Wie in Trance zerrte sie den Feuerlöscher aus dem Kofferraum. Ihr Kopf stieß an den Deckel. Die scharfe Metallkante hinterließ eine blutige Schramme, doch sie bemerkte den Schmerz nicht. Die erste Welle der Gluthitze traf sie auf halben Weg zum Feuer. Die Knie gaben nach. Sie stolperte, fiel der Länge nach hin. Der Feuerlöscher entglitt ihr. Als sie ihn vor sich im Gras liegen sah, begriff sie die Aussichtslosigkeit ihres Vorhabens. Sie ließ das lächerliche Gerät liegen, raffte sich auf und näherte sich vorsichtiger der Stelle, wo einmal das Tor der Halle gestanden hatte.

»Barbarossa!«, schrie sie unentwegt.

Sie kannte seinen richtigen Namen nicht, genauso wie er sie vor Kurzem nur als Judith kennengelernt hatte. Das Lager war nicht mehr zu retten. Die Feuerwehr richtete ihre Strahlrohre und Schaumkanonen auf die nahen Stahltanks und Druckleitungen, um weiteren Schaden zu verhindern. Sie rief aus Leibeskräften. Die Rufe verhallten ungehört im Zischen und Prasseln des Feuers. Glühende Balken verbogen sich singend. Ein Knall wie von einer zweiten Explosion fuhr ihr in die Glieder, dass sie ein paar Schritte rückwärts taumelte, gerade rechtzeitig, um dem Stahlträger auszuweichen, der zwei Meter vor ihren Füßen auf den Boden krachte. Zitternd wich sie weiter zurück. Die Flammen sprangen auf einen Eimer über. Der Inhalt explodierte in einem grellen Blitz, der die Umgebung für einen Sekundenbruchteil taghell erleuchtete. Sie sah es dennoch deutlich: die schwarze Sonnenblume, das Zeichen der Umweltaktivisten, deren Anführer Barbarossa war. Nur er konnte es ans Tor gesprayt haben.

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