Читать книгу Strohöl онлайн
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»Die Tierchen im Fernsehen?«
»Ja, die Bakterien, die ich dir auf dem Computerbildschirm gezeigt habe.«
»Die essen das?«
Er kaute auf einem Halm und spuckte ihn angewidert aus.
»Die Bakterien machen aus dem Stroh wertvolle Sachen – wie Rumpelstilzchen.«
Der Vergleich war ihr ungewollt entschlüpft. Statt weiterarbeiten zu können, besaß sie jetzt seine volle Aufmerksamkeit.
»Wer ist Rummelpilzchen?«
»Rumpelstilzchen«, korrigierte Emma lachend.
Julians Mutter trat auf sie zu und drückte beide an die Brust. Maria entschuldigte sich:
»Tut mir leid, Schatz, ich hätte das Märchen nicht erwähnen sollen, zu brutal für Julian.«
Emma lachte sie aus. »Papperlapapp, Julian liebt Märchen, stimmt‘s?«
»Ja – Rummelpilzchen, Rummelpilzchen!«, rief der Kleine und tanzte auf dem Stroh herum wie Rumpelstilzchen vor der Hütte im Wald.
»Da siehst du‘s«, grinste Emma. »Jetzt musst du ihm die Geschichte erzählen. Du hast keine Wahl.«
Tante Maria als Märchentante. Natürlich fehlte ihr die Zeit dazu. Sie wollte aufbegehren, doch Julians große Augen hingen so erwartungsvoll an ihren Lippen, dass sie nur einen Seufzer zustande brachte.