Читать книгу Der zweite Killer онлайн
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»Ja – nein – doch – das ist es nicht«, stammelte er schließlich.
Sie wartete.
»Es ist etwas groß für uns zwei, findest du nicht?«
Es war ihm peinlich. Sie wartete weiter.
»Also – die Wohnung in Berlin ist doch auch sehr romantisch und außerdem mitten in der Stadt.«
Sie begann, ihren Zopf zu zwirbeln und fragte: »Zwei Zimmer für 1’500 Euro findest du romantisch?«
Er zuckte verlegen mit den Achseln. Sie griff ihm unter den Arm und dirigierte ihn ans Fenster zum Park, wie sie den Wildwuchs hinter dem Haus nannte.
»Sieh mal, da könntest du deinen Kräutergarten pflanzen.«
Er blickte lange schweigend hinaus, als suchte er den sonnigsten Fleck für sein Gemüse. Dann nickte er und murmelte:
»Zitronenmelisse hat sich schon angesiedelt.«
Sie belohnte die Beobachtung mit einem leidenschaftlichen Kuss. Der Widerstand war noch nicht gebrochen aber so gut wie. Er ging zurück in den Flur.
»Ich sehe mich mal hier unten um.«
»Tu das, die Küche ist im Westflügel«, rief sie ihm nach.
Ihre erste gemeinsame Wohnung in Berlin war ein teurer Witz, eine Notlösung, nichts weiter. Der einzige Vorteil: Sie gelangten beide in zwanzig Minuten zu Fuß an den Arbeitsplatz. Falls man das als Vorteil bezeichnen wollte. Daraus würde nun eine halbe Stunde Autofahrt oder eine Stunde radeln nach ihren Ermittlungen. So what? Hier stimmte alles. Die Lage, das Gebäude, der Park mit dem Gartenhäuschen, das zu allerlei Zeitvertreib einlud: perfekt. Ihr Herz aber hatte sie im Dachgeschoss verloren. Es war ein Saal mit riesigem ovalem Oberlicht. Atelier, Labor und Musikzimmer gleichermaßen oder einfach ein Ort zum Träumen. Sie brauchte sich nur auf den Boden zu legen und befand sich im Himmel. Dieses Zimmer allein machte den Umzug aus Kreuzberg unumgänglich.