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Bei der Rückkehr ins Büro tippte Caro ihr an die Schulter. Die Freundin blickte sie besorgt an. Sie öffnete den Mund, doch Chris kam ihr zuvor:

»Nicht du auch noch!«, stöhnte sie in Erwartung der Standardfrage.

»Du siehst Scheiße aus, wollte ich eigentlich sagen.«

»Nett von dir. Vielen Dank, das hilft.«

Am Eingang zum Büro zögerte Chris. Nur widerwillig betrat sie den Raum mit Svens leerem Pult. Das Büro kam ihr steril vor. Es roch nach Desinfektionsmittel und Plastikschläuchen. Caro bemerkte ihr Zögern.

»Du solltest nicht hier sein. Geh nach Hause, nimm ein heißes Bad und hau dich aufs Ohr.«

Kloppenheim bei Wiesbaden

Caros Rat war gut gemeint. Schlaf wäre sicher nicht verkehrt in ihrer depressiven Stimmung. Sie hatte es versucht. Stundenlang lag sie mit offenen Augen im Bett in der Dachwohnung des ehemaligen Heuschobers am Kloppenheimer Feld. Milde Nachtluft wehte den Duft frisch geschnittenen Grases durchs offene Fenster herein. In der Ferne rief hin und wieder ein Kauz. Ein Fuchs markierte sein Revier mit kurzem Gebell. Die Voraussetzungen für gesunden Schlaf waren ideal auf dem luxuriösen Dachboden in Caros Haus. Aber ihre kranke Seele fand keinen gesunden Schlaf. Sie versuchte es mit Musik, die ihr stets in traurigen Momenten geholfen hatte. Sie nahm ihr Saxophon aus der Hülle, setzte das Mundstück auf und legte das Instrument lustlos wieder weg, ohne einen Ton zu spielen. Um Mitternacht rief sie das Krankenhaus in Hamburg an und ließ sich mit der Intensivstation verbinden.

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