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Sein Kommentar beruhigte Chris nicht sonderlich. Mit gemischten Gefühlen trat sie auf das Haus zu, das eher wie eine Garage wirkte. Der Kalk an den Wänden bröckelte überall dort, wo ihn nicht Plakate zusammenhielten. Zwei Teenager beobachteten sie aus einem düsteren Hauseingang. Jochen Preuss nickte ihnen mit einem Handzeichen freundlich zu, worauf einer ebenso freundlich auf den Boden spuckte.
»Ist das eine Art Geheimsprache?«, fragte sie irritiert.
Preuss lachte. »Könnte man sagen. Keine Sorge, die beiden sind harmlos. Sie passen auf mein Auto auf.«
»Ihr Vertrauen möchte ich haben.«
Er stieß die Tür auf. Lebhaftes Geplauder empfing sie.
»Schade, dass Ihr Verlobter nicht mitkommen konnte«, sagte Preuss.
Sie zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht … Er hat es nicht so mit dem Sozialen, und er muss wirklich an seinem Referat für Algier arbeiten. Ich frage mich, wieso die den Ärztekongress ausgerechnet in Algerien durchführen müssen.«
»Die Veranstaltung hat Symbolcharakter. Nach dem arabischen Frühling will sich Algerien als stolze, fortschrittliche Nation präsentieren. So ein hochdotierter Ärztekongress bringt willkommenes Prestige – und Devisen.«