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»Sie werden vom Staat unterstützt, nehme ich an«, fragte Chris die gute Seele.

Amira lächelte säuerlich. »Ein wenig, und es wird immer weniger. Schulen, vor allem diese Art Einrichtungen für Benachteiligte, sind immer das erste Ziel von Sparübungen. Wir hätten längst aufgeben müssen ohne Monsieur Preuss.«

»Ach, Sie sind der Sponsor?«

Jochen Preuss schüttelte den Kopf. »Das würde meine finanziellen Möglichkeiten bei Weitem übersteigen. Ich – koordiniere lediglich.«

»Sie sind zu bescheiden, Monsieur«, widersprach Amira. Zu Chris gewandt, sagte sie: »Monsieur Preuss hat sehr gute Verbindungen in den Süden, wo die Reichen von Marseille wohnen. Er sorgt dafür, dass Sponsorgelder fließen.«

»Man tut, was man kann«, wehrte Preuss bescheiden ab. »Erst habe ich versucht, den jungen Leuten selbst etwas Kunstverständnis beizubringen. Damit bin ich aber kläglich gescheitert. Es ist wichtiger, dass die Kinder erst mal richtig Französisch lernen. Schöne Künste sind dann die nächste Kulturstufe.«

Chris war sprachlos. Jochen Preuss wandelte sich gerade vom etwas redseligen, geruhsamen Rentner zum seriösen Sozialarbeiter, der nicht nur Kinder unterstützte, die sonst auf der Straße landen würden, sondern auch Amira und ihren Kollegen bezahlte Arbeit verschaffte. Sie verstand immer weniger, weshalb seine Frau Manon nichts davon wissen wollte.

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