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»Vielleicht wurden die Sachen gestohlen.«
»Auch daran haben wir gedacht. Ein Schuss ins Leere, wie sich rasch zeigte. Sie glauben nicht, was alles in den Kliniken gestohlen wird.«
Sie deutete auf einen der Beutel, in dem ein schmutziger Stofffetzen steckte. »Was wissen wir über diese Schmutzspuren?«
»Rost und mikroskopische Farbreste, die wir bisher leider nicht zuordnen konnten.«
Sie blickte ihn erstaunt an. Die Analyse solcher Spuren war forensische Routine, dauerte normalerweise keine zwei Stunden. »Wann glauben Sie …«, begann sie vorsichtig, doch er winkte ab.
»Ich weiß, was Sie denken, und ich muss Ihnen leider zustimmen.« Er ließ den Blick betrübt über sein Labor schweifen, während er murmelte: »Wir sind eben erst umgezogen.«
Sie konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. »Ich weiß.«
»Was Sie aber nicht wissen: Einige Apparate sind noch nicht einsatzfähig, zum Beispiel unser MS.«
»Sie haben kein Massenspektrometer?«, rief sie bestürzt.
»Sieht so aus«, gab er kleinlaut zu.
Sie schüttelte verwirrt den Kopf. Ein modernes forensisches Labor ohne MS mutete an wie ein Büro ohne elektrisches Licht. Der gute Dr. Powers und seine Leute waren sozusagen auf einem Auge blind, solang diese Geräte nicht funktionierten. »In diesem Fall kann ich wohl annehmen, dass es auch kein Gaschromatogramm gibt«, meinte sie mitfühlend.